So einiges während der Reise hat mich verwundert, belustigt oder nachdenklich gemacht. Und nicht alles hat in die Einträge gepasst – oder die Erkenntnis kam erst später. Das folgt hier als buntes Potpourri – mein Kuriositätenkabinett. Außerdem gibts meine Leseliste und die Lieblingspodcasts. Deswegen ist der Eintrag lang – aber auch doch wieder nicht.
Um uns herum dunkler Sand, zu Dünen zusammengeweht. Mal sehen, was hinter dieser Kuppe kommt. Kevin gibt Gas, aber … der Jeep geht einfach aus. Und nicht wieder an. Da stehen wir. In der Siloliwüste. Wir haben seit Stunden keinen Empfang und das bleibt auch noch ne Weile so. Wir sind so spät dran, nach uns kommt (bis morgen) keine Tour mehr vorbei. In zwei Stunden ist es dunkel, der Wind ist schneidend kalt und über die Hügelkette auf der Rechten schiebt sich drohend eine dunkle Wolkenwand. Läuft.
Mir wurde so begeistert vom Sajama Nationalpark berichtet, dass ich die etwas komplizierte Anfahrt aus Potosí in Kauf genommen habe. Es hat sich gelohnt. Man sieht den Sajama und die Zwillingsvulkane Parinacota und Pomerape schon von weitem am Horizont. Drei Sechstausender – sehr hübsch mit Schneespitze. Der Sajama ist mit 6542 Metern ein sehr hoher Vulkan und der höchste Berg Boliviens. So spät im Jahr ist er wegen penitentes kaum zu besteigen. Musste also glücklicherweise nicht drüber nachdenken, ob ich Lust auf drei sehr kalte Tage habe.
Potosí – eine Stadt mit äußerst bewegter Geschichte, die großen Einfluss auf Europa hatte. “Schuld” daran ist der Cerro Rico, der reiche Berg. Der Legende nach hat ein Indio damals den Spaniern verraten, dass im Berg Silber steckt und dann ging es hemmungslos los mit der Ausbeutung. Des Bergs genauso wie der Menschen.
Was habe ich nun, wie die meisten Touris in Potosí, gemacht?! Genau, eine Tour durch die Minen, in genau diesem Berg. Es gibt viele Anbieter, aber wenige Touris – das hat mir eine Einzelführung mit Francisco beschert, der 18 Jahre seines Lebens in Minen gearbeitet hat.
Viel mehr Akklimatisieren geht nicht, es kann ernst werden – 6000 war ja das Ziel. Der leichteste (in Bezug auf Erreichbarkeit und Besteigbarkeit) unter den 14 bolivianischen 6000ern…
La Paz lässt mich noch nicht so richtig los… Kreditkarte weg, spannender Friedhofbesuch, “Mountainbiken” – aber dann: endlich Berge! Und ja, die 5000er-Marke fällt.
ANGEKOMMEN! Mein Taxifahrer steht im langen Daunenmantel in der Flughafenhalle von La Paz. So kalt? Das kann ja lustig werden. Es stellt sich schnell heraus, dass die Bolivianer…
Genauso wie Weihnachten (nur noch gute 7 Wochen, übrigens) jedes Mal wieder überraschend auftaucht, bin ich von meiner Elizeit auch überrumpelt worden. Es gibt keine langen Vorbereitungserzählungen, denn… ich bin schon unterwegs! Zwei Monate Südamerika. Alleine.