Das ist eher für potentielle Nepal-Trekker zur Vorbereitung interessant. Muss es nur jetzt aufschreiben, sonst vergesse ich es ja direkt wieder…

3 Pässe: Gehrichtung

Im Uhrzeigersinn läuft man morgens mit der Sonne im Gesicht, alle drei Pässe sind von der Seite aus viel doofer (einfach nur steil hoch) und es ist mit der Akklimatisierung etwas schwieriger. Dafür akklimatisiert man sich in einem wunderschönen Tal ohne Helikopter und EBC-Massen (die hat man nur kurz auf dem Rückweg). Und, wenn man möchte, kann man im letzten Teil, bereits gut akklimatisiert, Island Peak oder Lobuche (zwei der Trekking-Peaks) besteigen (muss man vorher organisieren). 
Gegen den Uhrzeigersinn sind die Pässe einfacher/schöner aufzusteigen, man hat die Sonne herrlich im Rücken, es gibt Bakeries und mehr Annehmlichkeiten beim Aufstieg (wegen der Akklimatisierung ja langsam), aber halt auch viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel mehr Leute. Und Helikopter. 
Habe während des gesamten Treks gesagt, dass ich wieder gegen den Uhrzeigersinn gehen würde (auch, weil ich ja nette Leute auf dem Weg hoch getroffen habe), aber eigentlich würde mich der Lobuche reizen. Und das Abstiegstal war schon schön…

Packliste

Für die zweite Novemberhälfte 2018 (der Zeitraum ist wichtig!). Weitere allgemeine Kommentare im Anschluss.

  • Merino-T-Shirt 1: zum wandern. Merino-T-Shirt 2 hatte ich manchmal zum Schlafen an.
  • 1 Wander-Merino-Langarmshirt und ein 1 abend-Merino-Langarmshirt (zweiteres ist aus der warmen Icebreaker-Linie. Super! Aber zum Wandern wäre es zu warm gewesen)
  • 1 dünne Daunenjacke (ich habe in ihr gelebt) und 1 dickere Daunenjacke (ebenfalls unersetzlich). Die meisten hatten nur eine dabei, ich fand es aber gut, die dünne zu haben. Die dicke würde ich nicht noch mal kaufen, sondern so ne fluffige von Fab…
  • 1 Regenjacke – als Windbreaker. Viele hatten was Softshellartiges, weil Regnen tut es ja nicht im Winter.
  • 1 ungefütterte Wanderhose (Norrona preist sie als 3-Jahreszeitenhose an). Immer noch in love mit ihr. Vor allem wegen der vielen Reißverschlusstaschen. Handy, Geld, Klopapier. War alles gut untergebracht.
  • 1 leichte Merinoleggings und 1 fleecegefütterte Laufhose. Hatte sie abends übereinander an (oder nur die Laufleggings), und die Merino bei den Sonnenuntergangsgeschichten drunter und manchmal zum Schlafen an. Eine, die flexibel warm ist und die man in der Öffentlichkeit anziehen kann, hätte gereicht
  • Fleecejacke: war nice to have, würde ich nicht mehr mitnehmen (finde ich jetzt hinterher aber ziemlich gut…)
  • 3 Paar Socken (eins zum Wandern, die anderen beiden (Merino) hatte ich beide oder wechselweise abends an. Das wärmere Paar habe ich in Gorak Shep verloren… Ging auch ohne, habs aber bissl vermisst
  • 3 Unterhosen, 1 Wander-BH, 1 Abend-BH. Passte.
  • Wanderschuhe (A/B. ausreichend) und Wanderstöcke (nie wieder ohne) und 55l-Rucksack (den hab ich halt. Auf keinen Fall größer!)
  • einen zusammenfaltbaren kleinen (Tages-)Rucksack für die kleinen Gipfel/Ausflüge. Besitze ich nicht, der Rewe-Umhänge-Jutebeutel hats auch getan.
  • Trekkingsandalen: man hat IMMER Socken an, deshalb fand ich FlipFlops doof. Manchmal hätte ich mir eher geschlossene Schuhe gewünscht, wenns durch die Socken zog. Aber weil sie nass werden können: immer noch die beste Option, wenn man “Abendschuhe” möchte
  • Schlafsack: meiner hat Komforttemperatur -15 Grad und es war mir meist zu warm. Offen lassen geht aber auch nicht, weil dann doch zu kalt… -10 wäre besser gewesen. Und die Bettdecken in den Lodges waren (außer in Gorak Shep) und Dzonghla überall sauberer als ich, d.h. die kann man hervorragend noch drüber legen
  • Zahnbürste, Zahnpasta, kleine Niveacreme, Seife, Deo, kleine 50er Sonnencreme, Lippensonnenschutz (!!!!), Handdesinfektionsmittel, feuchte Tücher, Klopapier (kann man überall nachkaufen, ist halt nicht so gut wie das deutsche…). Mehr braucht der Kulturbeutel nicht
  • 1 Fleecebuff für den Hals, 1 dünnes Buff (vors Gesicht oder über die Ohren), 1 Merinomütze (was warmes!!), 1 Paar Outdoor Handschuhe (dünn, aber mehr als nur Liner) und 1 Paar warme Handschuhe (hatte ich 4x an, da MUSSTEN sie aber auch sein. Mit abklappbaren Fingern, sehr praktisch zum Fotografieren) > nichts hiervon kann gestrichen werden!
  • 2 Paar Sonnenbrillen. Bzw. eine Gletscherbrille (Kat. 4) und eine Sonnenbrille (Kat. 3). Zwei, weil ich den Gedanken, KEINE Sonnenbrille zu haben, wenn ich eine verliere oder eine kaputt geht zu schlimm für meine Augen fand.
  • Gamaschen. Habe ich ab Chukung getragen. War als bisschen zusätzliche Wärme gut, hat sicher auch Hose und Schuhe geschont (bin ja gut im an Felsen entlang schrubben). Die Hose war auch etwas weniger staubig. Aber insgesamt… eigentlich braucht man sie nicht. Ich hatte aber auch keinen Schnee. Wenn, dann wäre ich froh gewesen
  • Technik: die Spiegelreflex + USB-Ladegerät + Extra-Akku. Die kleine Kamera + Ladegerät. Handy (Empfang mit ncell bis Pangboche und dann wieder ab kurz nach Thame, dazwischen tot) + Kabel. Powerbank. Solarcharger (fand ich ne gute Idee, war aber überhaupt nicht nötig – lieber ne größere Powerbank). Stirnlampe + Ersatzbatterien. Kindle. Ja, Batterien entladen sich, wenn man sie bei Minustemperaturen kalt bentutzt. Aber nicht, wenn man sie erst in der Sonne benutzt, oder sie mit ihm Schlafsack hat / am Körper trägt. Sie laden sich dann sogar wieder auf. Also mit Vernunft benutzt (und wenn man nicht jede Nacht Fotos machen möchte), keine Einschränkung zu sonst
  • Mini-Stativ für die Spiegelreflex
  • 1 Kugelschreiber, 1 Schreibheft und Trekking in the Everest Region von Jamie McGuinness als Guidebook. Mein Nähset habe ich 3x gebraucht, um meine Handschuhe zu stopfen. Mein Taschenmesser hab ich benutzt, um die Fäden abzuschneiden. Gegen Ende hab ich mir wiederum eine Nagelschere gewünscht
  • 2-Liter-Wasserblase, 850ml Edelstahlflasche (seeeeeehr hilfreich, die kann man nämlich abends auf den Ofen stellen und hat dann eine Wärmflasche für den Schlafsack…) und dann hatte ich mir noch eine 1l-Plastikflasche gekauft, die habe ich die ganze Zeit dabei gehabt. Hab die Purifier-Tablette nämlich nicht direkt in die Wasserblase kippen wollen und somit immer umgefüllt
  • Wasser-Purifier-Tabletten. Pro Tag mit 5l rechnen. Hatte außerdem noch das Mini-Saywer-Set zum Filtern dabei, habe es nicht benutzt. Kann mir immer noch nicht vorstellen, dass das Wasser so schlecht ist. Würde mir jetzt einen SteriPen holen (ist ein UV-Filter), dafür hätte ich aber auch meine “richtige” Trinkflasche mitnehmen müssen, weil der SteriPen eine breite Öffnung braucht.
  • mir wurden Luftballons als Mitbringsel für die Kinder empfohlen. Gute Idee, es gab aber nicht viele Kinder. Eine 10er Packung wäre ausreichend gewesen…
  • Vermisst habe ich nur ein Teil: Meine Thermositzunterlage. Die hätte ich jeden Tag benutzt. Verstehe nicht, wie ich sie vergessen konnte
  • Für den Chola-Pass, bzw. den Gletscher davor braucht man Spikes. In Namche gibt es leichte, die perfekt sind. In jedem Laden. Nicht zu Hause kaufen!
  • Bargeld: im Schnitt habe ich pro Tag ca. 25 Euro / 3500 Rupies ausgegeben (hatte keinen Guide und keinen Porter). Man hätte sparen können (weniger pots of tea, Zimmer teilen) oder mehr brauchen (mehr Kaffee und Kuchen, mehr pots of tea). Ab/bis Namche gibts keinen ATM. Karte geht selten, dann mit Aufpreis.
  • hatte noch meinen Restvorrat Müsli-/Energieriegel von zu Hause dabei. Kann an, muss man nicht. Snickers ist vor Ort die Währung (Preis varriiert von 100 R in Namche bis 300 weiter oben). Für die Passtage kann man sich ein Pack Lunch bestellen und an allen anderen gibt es “Einkehrmöglichkeiten” zwischendurch (zuhauf). Trailmix/Trockenobst gibts vor Ort nicht. Ich fands geil, wenn es mir von anderen angeboten wurde, bin aber auch ohne klargekommen. Grundaussage: Man muss kein Essen importieren.

Alles was durchgestrichen ist, würde ich nicht mehr mitnehmen. Fett heißt mitnehmen und normal ist unentschieden :).

Im Gegensatz zu den allermeisten habe ich mich konsequent nach dem Wandern umgezogen (also Wander- vs. Abendoutfit). Musste ich auch, ohne trockenes T-Shirt wäre mir nach der ersten Wanderabkühlung nicht wieder warm geworden.

Temperaturen gingen von 18 Grad plus bis -18 Grad Nachts in Gorak Shep. Und Chukung. Ich bin nie im T-Shirt gelaufen, sehr wohl aber im Langarmshirt, das ich drüber hatte (viele machens andersrum, je nachdem, was man für ein Shirt hat :)). Darüber am Anfang zumeist die dünne Daunenjacke. Oben, wo es windiger war nur die Regenjacke. Beim loswandern morgens hatte ich weiter oben meist Daunen- und Regenjacke drüber. Bei den Sonnenunterangstouren hatte ich die Merinoleggings drunter und hab oben das zweite Merinolangarmshirt und die Daunenjacke drüber gezogen (kurz: alles was ich hatte)

Würde nächstes Mal noch eine Woche später gehen. Bis 10.12. rum ist es in “normalen” Jahren kein Problem mit Unterkünften und Kälte, es sind aber sooo viel weniger Leute. Wenn ich noch mal fahre, dann im April – trotz instabileren Wettern – weil mich interessiert, wie der Himalaya blühend und mit Schnee(resten) aussieht.

Weiterer Tipp: Direkt vor der Abreise Finger- und Fußnägel kürzen 🙂

Essen

Das Menü ist überall gleich, nur die Preise steigen mit der Höhe deutlich (logisch, wird ja auch alles auf Sherpa-Rücken nach oben transportiert). Reichlich und gut. Fried Rice/noodles/potatoes mit wahlweise Veggies/cheese/egg/tuna (Fleisch sollte man lassen). Burger/Pizza gibts oft, in unterschiedlicher Qualität. Daal Bat ist das staple food (Reis, Linsen, Curry – mischt man auf dem Teller alles zusammen), davon gibts immer kostenlosen Nachschlag.

Zum Frühstück entweder Tibetan Bread, oder Müsli (immer mit heißer Milch)/Porridge, oder Omelette oder Toasts – was das Herz begehrt…

Mittags oder als Ankunftssnack fand ich die Suppen (Nudel- oder Sherpa Stew oder besonders gut: Garlic soup) hervorragend.

Man trinkt (Milk) Tea oder (normalerweise Instant-) coffee. Ein “small pot” umfasst 6 Tassen, für Abends perfekt als Hot Lemon und/oder Hot Ginger (meist mit echtem). Achtung: Ginger Tea ist Schwarztee + Ingwer. Die Tees kommen oft schon gesüßt, aber auch du wirst ab dem zwiten Tag noch mal einen extra Löffel Zucker reinkippen… Der Körper will es so.

Teahouses / Lodges

Gibt es in verschiedenen Qualitäten. Nett waren alle Besitzer, aber manche sind eben sonniger/sauberer/schöner/besser ausgestattet. Einfach umschauen und sobald man eine gute gefunden hat, die Besitzer fragen, welche sie im nächsten Ort empfehlen. Das hat eine gute Kette ergeben :). Ich fand die kleineren immer angenehmer. Und irgendwann war das wichtigste: gibt es einen Wasserhahn? Unter laufendem Wasser Hände waschen ist was feines!

Habe nie erlebt, das eine Lodge schon voll vor. Dafür war ich wohl spät genug in der Saison.

Eine heiße Dusche kostet ab Namche zwischen 500 und 600 Rupies, braucht aber auch kein Mensch :). Strom laden ebenfalls (die haben nur Solar). In manchen Lodges kann man Zimmer mit eigener Toilette bekommen. Oben gibt es den Everest Link als Wifi-Anbieter. Funktioniert nicht immer und achtung, das günstigste Paket (kostet glaube ich 600) gilt meist nur für den Ort, in dem man ist und nicht für das ganze Netzwerk (das sind über 1000 Rupies). Da haben sich ein paar geärgert. War immer lustig.

In den ganzen -boches gibt es seit Okt 2018 ein bescheuertes System. Die “Khumbu Hotel Association” verkauft jeweils nach einem Ort Unterkunftsvoucher für den nächsten Ort. 500 R pro Zimmer. Halbes Zimmer geht nicht. Lobuche kostet 700. Man entscheidet trotzdem selbst, in welche Lodge man geht. Wer davon profitiert (außer der Association) ist mir rätselhaft. Lodgebesitzer wohl nicht und die Trekker auch nicht.

Hier noch ein paar Wohn- und Essimpressionen:

Kommentar verfassen