Tiruchirappalli (ja, genau) war für mich der Auftakt einer Reihe von absurd kurzen Aufenhalten ohne andere westliche Touris…

In Trichy war ich immerhin 28 Stunden. Die Tempelstadt, wegen der man hierher fährt, war mir gar nicht so wichtig. Aber mein Plan A (von Pondy nach Kodaikanal: endlich Natur) hat wegen ausgebuchter Busse (Wochenende, da fahren die Inder auch alle in die Berge) nicht geklappt. Da lag Trichy dann als Alternative noch am besten. Und Booking zeigte mir dieses schöne, europäisch anmutende Hotelzimmer. Es war auch toll. Und es hat Klimaanlage.

Die Tage (bis Goa), an denen ich froh war, dass ich Mütze, Handschuhe, Daunenjacke und Merinounterwäsche noch im Rucksack habe scheinen mir seeeeeehr lange her. Mittlerweile ist es tropisch und der Schweiß läuft, sobald ich draußen bin. Aber nur bei mir, den Indern scheint das nichts auszumachen. Selbst den Pilger-Touris. Stehen ist am schlimmsten, da fehlt jeder Luftzug. Vermutlich kommt der (seit Goa) endlich verschwundene Schnupfen zwischen Hitze und Klimaanlage bald wieder. Mütze und Handschuhe hatte ich übrigens schon vergessen. Habe ich beim Rucksack aufräumen gefunden :).

Meine Anreise nach Trichy war im Local Bus. Mit einmal umsteigen. Da gibts dann zwar nur offene Fenster statt Klimaanlage und von leer über europäisch voll bis indisch voll jeden Zustand – aber: man kann einfach auftauchen und in den nächsten Bus springen… Je nach Entfernung zum Ziel also eine Option. Und es sind immer alle sehr hilfsbereit den richtigen Bus zu finden.

Irgendwann musste ich doch raus aus dem Hotelzimmer und was anschauen. Bin erst mal zur Badestelle im Fluss hinter einem Tempel. Leider ist das Problem an diesen „ganz authentischen“ Plätzen sehr oft, dass es stinkt und/oder dreckig ist. So bin ich nicht mit durch die Kloake auf die Sandbank gewatet, wo die Inder ihre rituellen Waschungen durchführen und Sack und Pack ausgebreitet haben. Und wollte auch keine puja von den wartenden Priester.

Habe dafür (ohne gemeinsame Sprache) viel mit der Obstverkäuferin gelacht, weil ich mich sehr doof dabei angestellt habe, das Wasser aus der (festen) aufgeschlitzten Kokosnuss zu trinken. Sie hat sie mir wieder aus der Hand genommen und sie für mich richtig gehalten. Und dann noch das Fleisch rausgepult – mmmhhh. Bis dahin hatten sich sieben Männer im Halbkreis um uns versammelt und das Geschehen kommentiert – wie schade, dass ich nichts verstehe.

Dann war da ja noch die Tempelstadt, die ich ziemlich gut fand. Schade jedoch, dass der Tempelelefant nicht da war – der ist grade zur Kur in den Bergen (wie jedes Jahr). Mein Guide ging mir irgendwann ziemlich auf die Nerven. Und er war unzufrieden mit mir, weil ich seiner Meinung nach zu wenig fotografiert habe. Die Lösung: er hat mir die Kamera aus der Hand genommen und alle Fotos gemacht, die er für richtig gehalten hat… (die ich jetzt alle wieder gelöscht habe)

Und obwohl ich hier einige elende Menschen gesehen habe, erscheint mir der Ort recht ausgewogen. Es gibt auch viele recht einladende Häuser, die auf viel Mittelschicht schließen lassen. Ich bin auf meinen Spaziergängen an einigen schönen Ecken vorbei gekommen.

Trichy-Tipps:

  • Vivid hieß das Hotel 🙂
  • das Rock Fort hat Spaß gemacht. Herrlich zum Leute anschauen. Die Schuhe unbedingt im Rucksack mitschmuggeln und auf dem Rückweg die durchquerende Straße nehmen. Da war es sehr schön.

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